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Mutter mit Kind auf der Wiese

Bindung – das “unsichtbare Band” zwischen Eltern und Kind

Kinder sind wie Blumen:
Man muss sich zu Ihnen niederbeugen, wenn man sie erkennen will.

F. Fröbel


Eine Bindung entsteht…

Babys und Kleinkinder können nicht ohne die Fürsorge und Liebe der Eltern oder anderer Bezugspersonen überleben.
Das Lächeln das sie uns zeigen, die zugewandte Art, ihr Klammern – aber auch ihr Rufen, Schreien und Weinen helfen ihnen dabei, sich diese – unsere Zuwendung – zu sichern.

Wenn diese „Zeichen des Kindes“ von uns in einer feinfühligen Art und Weise beantwortet werden und eine rasche Reaktion erfolgt, kann das Kind Vertrauen und Sicherheit in uns und in die Welt im weiteren Sinne, entwickeln. Diese gelungene Interaktion von Kind und Bezugsperson nennt man Feinfühligkeit von Seiten der Personen im Umfeld. Daraus entwickeln sich dann die individuell gefärbten „Bindungsmuster“.

Frühe BINDUNGsmuster beeinflussen > BEZIEHUNGsmuster im kommenden Leben was zeigt, WIE zentral der feinfühlige Umgang mit Ihrem Kind ist.

Gelingt die feinfühlige Versorgung von den betreuenden Erwachsenen eines Kindes nicht, kann im Kind ein Gefühl von Unsicherheit, Ungeborgenheit, vielleicht sogar Bedrohung und Angst hochkommen. Häufig sind Kinder, die von Bindungsstörungen betroffen sind übervorsichtig, ängstlich und zeigen wenig oder auch ein Zuviel an Kontaktbedürfnis und sie haben i.d.R. seltener Freundschaften zu gleichaltrigen Spielkameraden. Diese Kinder brauchen viel Sicherheit und Struktur denn sie müssen erst wieder lernen, dass es Menschen gibt, denen sie vertrauen können.

Beispielhaft ist das Verhalten von Personen, die mit dem Kind im Kinderwagen spazieren gehen und nur auf ihr Smartphone fixiert sind. Sie sind nicht beim Kind und der suchende Blick des Kindes wird nicht einmal registriert! Das Bindungsangebot, das hier vom Kind ausgeht, „läuft ins Leere“. Die Reaktionen der Kinder sind hier vielfältig. Wenn sich die Person dann endlich wieder dem Kind zuwendet, dann ist dieses – je nach schon vorhandenem Bindungsmuster – erfreut, beruhigt, desinteressiert, distanziert, verwirrt, zornig oder ähnliches.

Ist aber in der Entwicklung des Kindes ein „Bindungsdefizit“ entstanden, so setzt sich dieses Gefühl u.U. fort bis ins Erwachsenenalter. Spätere Beziehungen können unter diesen Erfahrungen u.U. nicht gelingen, da das Bindungsverhalten NACHHALTIG beeinflusst wird! Entstehen können so problematische Bindungs- und Beziehungsmuster oder auch Bindungsangst im erwachsenen Alter.


Bindungsstörungen im Erwachsenenalter

Hier zeigt sich häufig, dass keine gelingenden Bindungen bzw. Beziehungen / Partnerschaften eingegangen werden können. Problematische Partnerschaften bzw. Beziehungen die immer wieder scheitern oder sich als reine „sexuelle Abenteuer“ entpuppen und so wieder schneller der Vergangenheit angehören, wie sie entstanden sind oder die komplette „Verweigerung“ von nahen Beziehungen sind als Folge von frühkindlichen Bindungsstörungen möglich.

Dabei sehnt sich dieser Mensch sehr wohl nach engen Beziehungen zu Freunden, zur Familie und einer glücklichen Partnerschaft. Diese Sehnsucht steht dann aber der Realität gegenüber die sehr oft Leidensdruck verursachen kann, denn möglich sind immer wieder nur kurze, wechselnde Bekanntschaften oder solche Beziehungen, die die Sehnsucht nach emotionaler Nähe und Wärme nicht befriedigen können.

Auch zu hohe Ansprüche an die Partnerin/den Partner sind evtl. Folgen der Bindungsstörung aus Kindertagen, die tiefergehenden Gefühlen und einer langfristigen, emotional erfüllenden Partnerschaft entgegen stehen. Es fällt schwer Vertrauen zu fassen, sich GANZ auf eine Beziehung mit EINEM Menschen einzulassen, ohne dass schnell Angst vor Trennung bzw. Verlust übermächtig werden.

Vielleicht ist das schnelle „Wegwischen“ in Dating-Apps eine Reaktion darauf, dass heutzutage viele Jugendliche eine nicht zugewandte Bindung erfahren haben und deshalb das Gefühl von – „es kommt noch was Besseres“ – sich häufig zeigt, wie man in Gesprächen mit Ihne erfahren kann.

Erlebnisse von Trennung und Tod einer (nahen) Bezugsperson können eine Bindungsstörungen (wieder mehr) aufleben lassen, so dass das Gefühl von Alleingelassen werden sich verstärkt und eine weitere – evtl. noch stärkere Belastung – auslöst.

Durch all diese Themen hindurch entsteht bei Erwachsenen ein Leidensdruck, der den Alltag, das Arbeitsleben, Freundschaften und Beziehungen sehr erschweren.

Auch psychische Erkrankungen gedeihen auf diesem „toxische Nährboden“ gut, wo sich diese ausbreiten und von den Jugendlichen oder Erwachsenen Besitz nehmen können, so dass ein „schlechter Beginn in der Kindheit“ vielfach fortführt wird bis ins Alter und das Leben nicht oder nur unter schwierigen Bedingungen gelingen lässt.


Unbehandelte Bindungsstörung und deren Auswirkungen…

  • Es zeigen sich Schwierigkeiten bei nahen Beziehungen darin, dass keine vertrauensvolle Nähe und tiefergehende Gefühle zugelassen werden können.
  • Bei der Emotionsregulation fällt auf, dass es häufig nicht gelingt, Wut, Ärger u.ä. Gefühle adäquat zu äußern.
  • Oft ist der Umgang mit Stress nicht angemessen und sehr schwierig, da mit diesem Druck nicht umgegangen werden kann.
  • Wenn kein Vertrauen zu mir selbst vorhanden ist, leidet mein Selbstwertgefühl und das Bild von mir Selbst ist eher negativ gefärbt.
  • Kontakte in der Familie, im Freundeskreis, im Arbeitsalltag sind i.d.R. schwierig, da diese von emotionaler Nähe geprägt sind und genau das Schwierigkeiten bereitet. Gelegentlich führt dies zum totalen – für das Gegenüber oft überraschendem – Kontaktabbruch. Ist dies häufiger der Fall, klagen die Menschen über die soziale Isolation, deren Folgen wissenschaftlich ausreichend belegt sind.
  • Psychische Störungen wie Angst, Panik oder Depressionen können durch unbehandelte Bindungsstörungen im Jugend-/ Erwachsenenalter erhöht auftreten.

 

Die gute Nachricht…

Auch wenn Sie (vermutlich) von einer Bindungsstörung betroffen sind, kann ein gutes Leben mit tragfähigen und vertrauensvollen Beziehungen möglich sein! Der Schmerz des Kindes muss nicht bleiben und als Dauerschmerz beim erwachsenen Menschen weiterleben. Durch die „Arbeit an diesem Thema“ kann auch im Erwachsenenalter noch vieles behandelt werden, so dass die „Wunden aus der Kindheit“ vernarben und sich zum Guten wenden dürfen.

 

Selbsthilfegruppen bzw. Therapie bei Bindungsstörungen

Ein gutes Angebot sind Selbsthilfegruppen, die mehrere Aspekte dieses Themas aufgreifen und evtl. den Einstieg in eine anschließende Therapie erleichtern. Man muss hierbei wissen, dass eine Selbsthilfegruppe KEIN therapeutisches Angebot ist!

In einer Selbsthilfegruppe…

  • kann man sich mit Gleichgesinnten treffen
  • zeigt sich, dass man mit dem Thema Bindungsstörung nicht allein ist
  • lindert es oftmals allein dadurch schon den Leidensdruck ein wenig
  • erfährt man durch den Kontakt mit anderen Teilnehmern wieder eine Art „soziale Bindung“
  • erleichtert es das Erkennen des persönlichen Ausmaßes der (noch) vorhandenen Bindungsstörung und die u.U. angezeigte Notwendigkeit einer Einzeltherapie

Bei der SEKON (Selbsthilfekontaktstelle Niederbayern) bieten wir in Deggendorf die Selbsthilfegruppe “Sichere Bindung und Bindungsprobleme” an.

 


Bindungsorientierte Therapie  incl. Körpertherapie

Sollte der Leidensdruck bzgl. einiger der o.g. Themen bei Ihnen vorhanden sein, so möchte ich Sie ermuntern, sich professionelle Hilfe zu suchen und in einer bindungsorientieren Therapie incl. Körpertherapie sich Ihre frühkindlichen Bindungsmuster anzusehen.

Es ist wichtig zu wissen, dass es möglich ist, trotz des Erlebens einer Bindungsstörung, wieder ein gelingendes Leben und Beziehungen zu führen.

Es können/kann möglich werden durch eine Therapie wieder…

  • gesunde und gelingende Partnerschaften zu führen
  • Gedankengänge und Verhaltensweisen zu verändern
  • emotionale Nähe in Freundschaften, Beziehungen zu erleben
  • Vertrauen in sich selbst und zu anderen aufzubauen und
  • Kontakt zu sich selbst wieder finden

 

Hier kostenfreies Info-gespräch

 


Bindungsorientierte Traumatherapie

Hat der Mensch eine „nicht-feinfühlige“ Bindung als Baby/Kleinkind erlebt, die zudem noch von Missbrauch, Vernachlässigung, Verwahrlosung, Gewalt oder ähnlichem geprägt war, dann sind oftmals zusätzlich posttraumatische Belastungsstörungen vorhanden.

Diese bedürfen dann einer besonderen Art von Traumatherapie -> der bindungsorientierten Traumatherapie.

 

 

Durch die Aus- und Fortbildung bei Prof. Dr. med. Brisch habe ich mir umfassende Kenntnisse im Themenbereich Bindung und Bindungsstörungen incl. Entwicklungstrauma erarbeitet und kann Ihnen deshalb die bindungsorientierte Traumatherapie anbieten.


Melden Sie sich gerne bei mir, wenn Sie denken, dass Sie das Thema Bindungsstörung betrifft und Sie gerne eine Therapie beginnen möchten.

 

“Bindung ist das gefühlsgetragene Band, das eine Person zu einer anderen spezifischen Person anknüpft und das sie über Raum und Zeit miteinander verbindet“.

John Bowlby

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